Dienstag, 1. Mai 2018

Ostern, Bristol und Frühlingsgefühle

Lang lang ist es her und doch ist nicht so viel passiert, wie man es erwarten würde.
Nachdem ich aus Genf wieder zurückgekommen bin war wieder ein ganz normaler Arbeitsalltag angesagt - von Donnerstag bis Montag arbeiten und an den Off-Days versuchen rauszukommen.

Mitte März wollte ich eigentlich für eine Woche nach Dublin zum St.Patricksday fliegen, doch am Ende sind die Dinge so gekommen, dass ich für eine Woche zurück nach Berlin gegangen bin. Es war einfach so wunderschön so viele Leute wiederzusehen und auch wieder Stadtluft zu schnuppern, doch am Ende muss ich sagen, dass ich auch ein bisschen froh war wieder zurück zu gehen und wieder zu arbeiten.

Das nächste größere Ereignis war dann Ostern !

Zum Ostersonntag sind einige unserer Residents zu ihren Familien gegangen und somit waren zu Ostern nur noch die Hälfte der Leute in unserer Community.  Am Sonntag war ein bring and share Brunch im Hatch geplant und somit war am Sonntag morgen die Küche in vollem Betrieb.

Angekommen wurde als erstes gegessen und danach wurde eine Ostereiersuche organisiert.
Nach der Ostereiersuche wurde ein zweistündiger Spaziergang gemacht, welcher uns über das gesamte Gelände des Hatch´s geführt hat.



Der Weg führte uns auch an einem Schloss vorbei, in dem man eine
Tea-Time für £30 genießen kann - wenn man das Geld hat...


Ein paar Tage vor Ostern fing dann auch endlich alles an zu blühen und unser Garten ist voll mit Narzissen und sieht aus wie eine goldene Wiese.


Kurze Zeit später hatten wir hier eine sehr warme Woche, in der es sogar Temperaturen von 25°C gab. Ich hoffe einfach nur, dass dies noch nicht der Britische Sommer war und wir noch weitere warme Tage haben werden.

An den meisten von diesen warmen Tagen war es auch abends noch sehr angenehm so, dass wir bis spät Abends auf der Farm sitzen konnten und einfach den Tag ausklingen lassen konnten.
Als sich dann das Wetter dazu entschieden hat wieder kühler zu werden sind wir wieder zurück in die Hall gezogen und hatten auch dort sehr viel Spaß. 


Und eine Sache die bei unseren Co-Worker evenings nicht fehlen darf ist natürlich das gemeinsame Kochen, welches uns immer wieder neue kulturelle Einsichten gewährt.
Dieses Essen ist die vegetarische Variante eines koreanischen Gerichts und ist am Ende ein einfaches Gemüse Stir fry mit einem Spiegelei, Quorn und Reis. Dieser Abend war auch das erste mal, dass ich alleine Brot gebacken habe und ich muss sagen, dass ich selbst beeindruckt war, wie gut es ist.


Eine weitere kulinarische Faszination wurde uns von einer Co-Workerin aus Brasilien gezeigt. 
Dieser Kuchen heißt Brigadeiro Cake und besteht am Ende nur aus Kondensmilch, Zucker und Butter.

Das klingt sehr süß und war es auch, aber das war es wert, um diesen Geschmack zu erfahren. (Auch die 4-5Stunden Arbeitszeit für den Kuchen waren es wert)

Zwischendurch war das Wetter mal wieder nicht so schön, sehr regnerisch und windig doch am Ende -sagt man ja so- kommt immer wieder Sonnenschein.
Dieser Sonnenschein kam dann auch schon bald und so hatten wir einen wundervollen Nachmittag in Rowan Cottage mit einem Barbecue. 


Neben ganz viel Fleisch hatten wir natürlich auch vegane Optionen wie Tofu, welchen wir selber mariniert haben. Zum Schluss ist dann dabei der leckerste vegane Burger herausgekommen, den ich je selber gemacht habe! 



Den Abend haben wir dann ausklingen lassen, indem wir einfach nur dem Sonnenuntergang zugeschaut  und die Abendsonne genossen haben!


Am Tag danach ging es für Lydia, Kikko und mich nach Bristol, da Kikko ein Auto hatte.
Bevor wir nach Bristol gefahren sind haben wir noch an einem Flohmarkt angehalten, welcher viele Antiquitäten anbot. Dann endlich in Bristol angekommen sind wir durch die Stadt gelaufen und sind dann am Ende in einem sehr coolen Lokal hängen geblieben, haben ein Bier getrunken und ein Spiel gespielt. 

Danach ging es dann weiter durch Bristol und wir haben sehr viel coole Ecken gesehen, welche mich auch an Berlin erinnert haben. Sehr viel Kunst, sehr viele unterschiedliche Leute und natürlich auch Musik.


Zum Abschluss des Tages sind wir dann ins Fullmoon gegangen, um eine sehr gute Pizza zu essen und den Tag ausklingen zu lassen. 


Dieser Tag hat mir endlich gezeigt, wie viel Zeit ich habe, bevor ich um 17 Uhr anfange zu arbeiten. Dadurch habe ich auch nochmal gemerkt, wie schade es ist, dass wir hier keine Möglichkeit haben ein Auto zu benutzen. Aber das ist ein unwichtiges Problem.

Zum jetzigen Zeitpunkt hoffen wir alle, dass das Wetter besser wird und sich auch hält. Wenn man dem Wetterbericht Glauben schenken möchte wird es abwechslungsreich... Das heißt ein Wechsel zwischen Regen, Sonne und kaltem Wind.


Wie es ja immer so ist, wenn die Zeit am schönsten ist kommt auch mal wieder ein Abschied.
In zwei Tagen verlässt uns unsere Co-Workerin aus Brasilien und heute Abend kommt eine weitere Co-Workerin aus Süd-Korea an und wird bei uns in Wheatenhurst leben. 

Sonntag, 11. Februar 2018

London, Brighton und Zurück

Seit 5 Tagen bin ich schon aus meinem Urlaub zurück und ich stecke schonwieder im Community Alltag.
Dieser Urlaub war einfach unglaublich schön! Für mich ging es am Abend des 30.01. wieder mit dem Zug von Stonehouse nach London, wo ich nun eine Woche mit einer Freundin vom Seminar verbringen werde.
Den ersten vollen Tag in London haben wir in Camden Town verbracht. Dort haben wir noch eine andere Freundin vom Seminar getroffen und so startete unser Tag wie auch letztes mal auf dem grandiosen Food-Markt!




Ob vegan, vegetarisch oder voll mit Fleisch ,ob asiatisch, griechisch oder ungarisch, für alle ist etwas mit dabei. Und mit der Auswahl vom Dessert sollte man gar nicht erst anfangen.


Und falls man keine Lust auf Essen hat gibt es so viele Shops in den Bahnhofsbögen, dass man dort eigentlich immer etwas findet.



Nach diesem grandiosen Lunch ging es dann für uns noch etwas durch die Einkaufsstraßen und danach zum Primrose Hill, wo wir auf einen kleinen Hügel gegangen sind und somit eine wunderschöne Sicht auf die Stadt hatten.


Zum Schluss haben wir noch einen Spaziergang durch einen großen Park gemacht und wollten dann nach Hause fahren. Doch es kommt, wie es kommen muss (und ich muss echt sagen, dass ich das nicht vermisse) irgendetwas stimmte mit der Underground nicht und am Ende haben wir eine halbe Weltreise mit dem Bus gemacht aber sind am Ende alle sicher angekommen.


Der nächste Tag startete ziemlich zeitig für uns, damit wir unseren Zug nach Brighton bekommen.
Nur eine Stunde dauerte die Zugfahrt und wir befanden uns am Meer! Wir hatten ziemlich Glück mit dem Wetter und waren an diesem Tag komplett mit Sonnenschein gesegnet, bei dem man sich schon seine Sonnenbrille gewünscht hätte.
Vom Stadtkern aus nahmen wir dann einen Bus, der uns zu dem Park gebracht hat, in dem die Seven Sisters liegen. Von der Haltestelle aus wurden dann die Wanderschuhe angezogen und losgelaufen.



Es hat richtig gut getan nach längerer Zeit aus der Community rauszukommen und die weite des Landes zu sehen und auch mal wieder das Meer rauschen zu hören. Daran hat auch der extrem starke und leider auch kalte Wind nichts geändert.


Am Ende des Tagen muss ich trotzdem zugeben, dass ich sie mir noch größer vorgestellt habe.
Nach einer kleinen Klettertour den Hang hinauf hatten wir alle sieben Hügel in unserem Blickfeld.


Wieder zurück in der Stadt sind wir zuerst etwas essen gegangen und haben uns dort auch wieder aufgewärmt. Als wir fertig waren ging es dann auf zur Strandpromenade. Und was macht man, wenn einem kalt ist? Richtig man holt sich ein Eis! Wir haben einen kleinen Laden gefunden, der ziemlich ausgefallene Sorten verkauft wie z.B. Schokolade-Rose, Karottenkuchen oder Salted Caramel and Peanut-Butter.
Angekommen an der Promenade sind wir die große Seebrücke langgelaufen und haben noch die letzten Minutes des Sonnenunterganges mitbekommen. Als die Sonne dann fast weg war (ca. 17:30) dachten wir uns, dass wir einfach einen kleinen Umweg zum Bahnhof nehmen um noch etwas von der Stadt zu sehen und vielleicht auch noch ein bisschen was einzukaufen, aber um diese Uhrzeit haben die meisten Geschäfte schon geschlossen! Komische Leute auf dieser Insel hier.
Danach waren wir einfach so kaputt vom Tag und haben uns in den Zug zurück nach London gesetzt.

Immernoch ziemlich kaputt von dem Tag in Brighton ging es für uns am nächsten Tag auch wieder zeitig raus, um kurz vor 10 Uhr am Cambridge Theatre zu sein, um uns die Karten für das Musical Matilda zu sichern. Und zum Glück haben wir sie auch bekommen. Da wir nun noch knappe 9 Stunden Zeit hatten bis das Musical losging haben wir den Tag in der City of Westminster verbracht (SoHo, Chinatown...). Da wir wirklich ziemlichen Muskelkater hatten und auch total müde waren hieß das für uns hin und wieder mal in ein Café setzen und irgendeinen Kaffee oder Powersmoothie trinken, damit wir nicht komplett einschlafen.



Dann war es endlich 19:30 und der Vorhang lüftete sich und ich war einfach nur begeistert. Das Musical war natürlich auf Englisch aber das war kein Problem. Da ich den Film vorher noch nie gesehen hatte war es für mich eine komplett neue Geschichte und ich liebe es.
Nach dem Musical ging es dann wieder zurück und es wurde viel geschlafen!

Der nächste Tag begann mit einem späten Frühstück. Dieser Tag startete aber auch leider total verregnet und so entschieden wir uns nicht zu viel zu machen und fuhren ins Stadtzentrum, damit ich wenigstens sagen kann, dass ich in London war und die Towerbridge und das London-Eye gesehen habe. Danach ging es wieder zurück und der restliche Tag wurde mit Filmen verbacht, wobei wir auch den Film Matilda geguckt haben und ich am Ende sagen kann, dass ich das Musical besser fand.

Am Sonntag und auch somit meinem letzten Tag in London war dann doch etwas mehr los und auch das Wetter war besser. Wir entschlossen uns in das National History Museum zu gehen.




Die Ausstellungen sind ziemlich interessant und dieses Museum hat sogar einen T-Rex, der sich bewegen kann. Aber auch an sich ist das komplette Museum einfach nur gigantisch und als wir irgendwann fertig waren ging es für uns wieder zurück und für mich auch am nächsten Tag wieder zurück nach Stonehouse.

Wieder in der Community hatte ich zum Glück noch meine beiden Off-Days, an denen ich hauptsächlich geschlafen habe um mich vom Urlaub zu erholen.

Weiterhin gibt es noch zu sagen, dass ich Ende Januar endlich mein offizielles Care-Certificate bekommen habe, mit welchem ich in Deutschland schon als Hilfspflegerin arbeiten könnte. Das Certificate bestand aus einem sehr dicken Order mit 15 Lektionen zu verschiedenen Bereichen  und dazu dann noch eine Art Workbook, in welchem man über 100 Aufgaben "lösen" musste. Diese konnte man meistens erst bearbeiten, wenn man mit der kompletten Lektion fertig war, sich sehr viel mit der Organisation in der man arbeitet auseinandergesetzt hat oder stundenlang recherchiert hat. Diesen Ordner habe ich nach meiner zweiten Woche hier bekommen und hatte 3 Monate ZEit um alles zu bearbeiten. Und dann habe ich einen Monat, nachdem ich es abgegeben habe das Certificate bekommen.
Außerdem geht es für mich morgen für einen Tag nach Genf. Ich begleite eine unserer Residents zu ihrer Familie, welche sie am Flughafen abholt. Dort schlafe ich dann eine Nacht in einem Hotel und am nächsten Tag geht es dann für mich zurück.



Sonntag, 14. Januar 2018

Weihnachten, Jahreswechsel und Abschied

Weihnachten ist vorbei und das Jahr 2018 ist bereits 2 Wochen alt!

Der Dezember verlief relativ ruhig. Natürlich gab es auch stressige Tage, an denen jeder unter Zeitdruck stand doch kurz vor Weihnachten ist jeder zur Ruhe gekommen und hat dieses Fest genossen. An Weihnachten waren in Wheatenhurst nur noch Johanna, ich und ein Resident und in Orchard Leigh die beiden koreanischen Co-Worker und auch nur noch ein Resident. Rowan Cottage und Rosehip waren über die Feiertage leer.
Am Sonntag den 24.12 haben Johanna und ich beschlossen zu kochen und damit etwas von unserer Tradition einzubringen. An diesem Tag standen wir insgesamt ca. 5 Stunden in der Küche, denn was darf natürlich nicht fehlen? Plätzchen backen! Also haben wir zusätzlich zu dem Abendessen noch 4 verschiedene Plätzchen gebacken.
Am Abend sind dann alle zusammengekommen, haben gegessen und später saßen wir alle noch zusammen und haben den Abend ausklingen lassen.




Am 25.12 ist in England ja erst offiziell Weihnachten und so gab es an diesem Tag ein gigantisches Festessen, zu welchem nicht nur wir 6 vom Tag davor mit dabei waren, sondern auch unsere Haus-Manager von Wheatenhurst und Orchard Leigh. Dazu kam dann noch ein Resident aus dem Hatch und drei Co-Worker und somit haben wir dann den Abend in einer etwas größeren Runde ausklingen lassen.



Kurz nach Weihnachten kehrte dann auch schonwieder Normalität ein und fast alle Residents, kamen vom Urlaub mit ihren Familien wieder zurück in die Community und nun stand auch schon der Jahreswechsel an. Silvester an sich wird hier in England nicht wirklich groß gefeiert. Es gibt in jeder großen Stadt ein  Feuerwerk und vereinzelt auch Partys aber danach ist es dann auch schon vorbei. Auch in den Supermärkten gibt es keine Feuerwerkskörper zu kaufen (soweit ich das gesehen habe) und somit war dieser Abend sehr, sehr ruhig. Da ich auch in dieser Nacht arbeiten musste gab es keine Chance irgendwo hinzugehen und somit endeten Johanna und ich vor dem Laptop, haben uns den Live-Stream vom Brandenburger Tor und später "Dinner For One" angeguckt.
Am 1.1.2018 hieß es dann für mich um 7 Uhr anfangen zu arbeiten und das Neujahrsessen vorbereiten! Ganze 4 Stunden hat das ganze vorbereiten gebraucht und am ende war das Essen innerhalb von nicht mal einer Stunde weg...

Nach und nach füllte sich die Community wieder und auch die Workshops fingen am 03.01.2018 wieder an und ab dem Tag war alles wieder normal.
Doch auch, wenn diese Zeit so schön war so kommen jetzt bald zwei Abschiede. Johanna und eine andere Co-Workerin von den Philippinen verlassen uns bald und somit werden jetzt Tage gezählt...
Zu diesem "Anlass" hatten wir in dieser Woche ein echt schönes Essen in unserer Mulberry-Hall, wobei wir Pasta mit Pesto und später noch Earl-Grey-Muffins gegessen haben.



Für mich geht es Ende des Monats wieder für eine Woche nach London und von dort aus dann auch einen Tag nach Brighton, wo wir eine Wanderung zu den Seven Sisters machen werden.
Und bis dahin herrscht in der Community der Alltag...

Montag, 4. Dezember 2017

Urlaub, Weihnachtsmarkt und ganz viel Stress

Ich lebe noch!
In diesen fast zwei Monaten ist so einiges passiert, doch es war immer ziemlich viel zu tun. Hier mal eine kurze Zusammenfassung.
Ende Oktober war Halloween, welches wir mit einer kleinen Halloweenparty im Hatch zelebriert haben. Das war echt schön, da auch alle Residents sich vorher überlegt haben, als was sie sich verkleiden möchten und wir ihnen dann am Ende noch geholfen haben alles dafür zu besorgen. Das war ein voller Erfolg.
Das war natürlich keine richtige Party, wie man sie sich vorstellt und deshalb haben Johanna und ich uns dann am 04.11 auf den Weg zur Woodchester Mansion gemacht um dort eine richtige Halloweenparty zu feiern. Die Woodchester Mansion ist einfach unglaublich schön. Umgeben ist dieses Haus von nichts außer einem riesigen Park und ganz vielen Bäumen und damit hat es aufjedenfall einen Gruselfaktor. Der Abend war ein voller Erfolg und auch unsere selbstgemachten Kostüme haben die Kälte überstanden.
Nach Halloween habe ich sehr viel Zeit damit zugebracht mein Care-Certificate zu beenden und dies habe ich dann auch am 27.11. abgegeben und hoffe auf mein baldiges Ergebnis.

Nach Halloween fingen für uns dann auch schon langsam die Weihnachtsvorbereitungen in den Workshops an. In Crafts haben wir Laveldelsäckchen, Seifen, Dekoration und noch mehr Tee gemacht, was wir dann Anfang Dezember auf dem Weihnachtsmarkt im Hatch verkaufen wollten.
So sah dann auch schon der gesamte November aus, denn man kann leider kein Brot einen Monat im Voraus backen...

Ende November hatte ich dann meinen ersten Urlaub. Ich habe mich dazu entschieden nach London zu gehen, um dort auch einige Leute wiederzutreffen, die ich auf dem Vorbereitungsseminar kennengelernt hatte. Gesagt getan und ich saß am 19.11. im Zug, welcher mich zur Paddington Station in London bringen sollte. Angekommen in London war das so ungewohnt. 3 Monate lebe ich jetzt in Eastington und als ich dann das erste mal wieder in einer Großstadt war, war es so unglaublich laut und hektisch für mich. Dort habe ich aber auch nochmal gemerkt, wie mir doch das Stadtleben fehlt.
Übernachtet habe ich bei einer Freundin und unser erster gemeinsamer Ausflug führte uns am 20.11. ins Winter-Wonderland in den Hyde-Park:

Dieses Wonderland erinnert jedoch sehr stark an einen deutschen Weihnachtsmarkt und so durften wir den Abend mit dem Geruch von Bratwurst und Sauerkraut und der wunderbaren Musik von Helene Fischer genießen.
Danach ging es für uns noch zur Oxfordstreet und auch dort war einfach unglaublich viel los. Menschen über Menschen und alle achten sie nur auf sich. Jeder rennt gegen jeden, da alle nur mit sich selbst beschäftigt sind...
Danach haben wir uns nur noch etwas zu essen geholt und sind wieder nach Chigwell gefahren.

Der nächste Tag führte uns zum Camden-Market, auf welchem ich wieder einmal die wundervolle Seite des Street-Foods erleben durfte. Danach sind wir noch in den Bahnhofsbögen herumgeschlendert und haben uns in sehr vielen kleinen Läden umgeschaut, welche von Holzschnitzereien über Second-Hand Jeansjacken und Schmuck alles hatten.

Am 22.11. haben wir uns noch mit einem anderen Mädchen vom Seminar getroffen, die auch in London ihren Freiwilligendienst macht. Mit ihr zusammen sind wir nach Greenwich gefahren und haben dort den Tag verbracht. Und ich war begeistert. Wir sind den ganzen Tag in so einem kleinen Areal herumspaziert und haben doch so viel gesehen. Wir waren zuerst etwas essen um dann danach in einem Tunnel unter der Themse hinüber zur Isle of Dogs zu laufen und dann zu sehen, dass in Greenwich ein riesengroßer Park ist mit wunderschönen Gebäuden.


Wieder angekommen in Greenwich sind wir durch das Universitätsgelände geschlendert und schlussendlich auf dem Berg angekommen, wo wir eine Stunde saßen und einfach nur die Aussicht genossen haben. 


An meinem letzten Tag waren wir nicht in London unterwegs sondern sind früh am Morgen zum Bahnhof gegangen und haben einen Zug nach Cambridge genommen. Dort angekommen haben wir noch ein weiteres Mädchen vom Seminar getroffen, welche uns dann etwas die Stadt und auch ihr Projekt gezeigt hat. Cambridge muss ich sagen ist abgesehen von der Uni nicht so spannend und wirkt leider ein bisschen einschläfernd. Wir haben uns dann abends noch in einen Pub gesetzt und sind dann wieder zurück nach London gefahren.

Am 24.11. ging es für mich dann wieder mit dem Zug zurück in mein kleines Dorf. Am Sonntag habe ich dann wieder angefangen zu arbeiten und ich habe richtig gemerkt, dass dieser Urlaub eine gute Entscheidung war. Wenn man ein ganzes Jahr mit den Leuten, mit denen man arbeitet auch noch zusammen lebt braucht man einfach mal eine Auszeit um für sich selbst einen Ruhepol zu finden und neue Energie zu tanken.

Die darauffolgende Woche war dann wieder STRESS angesagt. Dir Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt liefen auf Hochtouren und alle waren angespannt. Am 02.12. war es dann soweit und es war ein totaler Erfolg. Brot, Seife, Tee und natürlich auch unser selbstgemachter Apfelsaft wurden verkauft und die Leute liebten es.
Nach dieser stressigen Aktion fängt für uns jetzt die Zeit fürs dekorieren und das verbreiten weihnachtlicher Stimmung an.

Mittwoch, 18. Oktober 2017

Zwischen Regen, Sonne, Stimmungsschwankung und Überflutung


Langsam aber sicher ist mein Zimmer "häuslich" eingerichtet. Doch auch, wenn ich viele Sachen hier habe, die mich wie zu Hause fühlen lassen sollten verspüre ich in den letzten Tagen Sehnsucht. Ich will nicht direkt sagen, dass es Heimweh ist, aber es ist auf dem Weg dahin. Viele werden sich jetzt denken, dass ich das große Getummel und die vielen Menschen und auch die Partys vermisse und ja das stimmt. Das tue ich. Doch am meisten vermisse ich einfach die Menschen, die tagtäglich um mich waren, mit denen ich täglich Kontakt hatte und mich immer wieder auf ein wöchentliches Treffen mit ihnen gefreut habe...  Doch bis zu einem Wiedersehen sind es noch über 300 Tage hin. Einige werden jetzt sagen, dass es ja nur ein bisschen mehr als 300 Tage sind und dies keine Ewigkeit ist, doch es sind halt doch noch über 300 Tage und es ist eine kleine Ewigkeit.
Für diejenigen, die sich jetzt fragen, ob ich ans Aufhören denke: Nein! Ich werde in das Land, welches echt erschreckende Wahlergebnisse hatte erst in gut 11 Monaten zurückkehren.


So nun eine kleine Erklärung zu der Überschrift. Der Wechsel zwischen Regen und Sonne hat zugenommen und inzwischen ist es hier an einigen Tagen auch echt kalt. Am Morgen kann die Sonne scheinen und wenn du 3 Stunden später aus dem Workshop kommst wünschst du dir du hättest eine Winterjacke an.
Und doch kommen solche wunderschönen Aufnahmen zustande. Sunkissed...



Die Stimmungsschwankungen wurden oben ja schon kurz angeschnitten und dazu kommt noch, dass hier leider öfter als uns lieb ist Situationen vorkommen, die uns daran zweifeln lassen, ob dies die richtige Community für uns ist. Zwischen leider auftretender Undankbarkeit und nur vereinzelt auftretender Wertschätzung für unsere viele Arbeit hier regen wir uns immer mehr über alles auf. Die 42 Stunden + 2 oder 3x 9 Stunden Arbeitszeit in der Woche (hier sind unsere unzähligen Überstunden noch nicht mit eingerechnet) tragen leider kein bisschen dazu bei, dass sich unsere Stimmung verbessert. Und nein es ist nicht jeder Tag so, aber schon ein Tag in der Woche reicht, dass man daran zweifelt, ob man hier ein komplettes Jahr verbringen möchte.

Das Wort Überflutung mag bedrohlich klingen, doch im Endeffekt war es eine kleine Überschwemmung in einem Bad in unserem Haus, für welche Johanna und ich ziemlich lange gebraucht haben, um es wieder trocken zu kriegen. Doch um ehrlich zu sein hat mich das auch gar nicht gewundert. In diesem Haus sollten echt einiges mehr als nur der Wasserhahn in der Küche repariert werden! 

Wirklich viel gibt es dem nicht hinzuzufügen, denn da hier nicht wirklich Etwas spannendes passiert sehen die Wochen immer gleich aus. Ich hoffe, dass wir daran irgendwie noch etwas ändern können.




Dienstag, 3. Oktober 2017

Zwischen Putzen, Spaß und Michaelmas

Nachdem ich nun endlich seit dem 19. September alleine arbeiten darf geht es ziemlich zur Sache. Natürlich macht es Spaß, doch wenn man dann eine 10 Stunden Schicht hinter sich hat fühlt man sich doch ziemlich kaputt und freut sich auf eine erholsame Nacht.
Eine kurze Erläuterung zu der Überschrift. Einige werden jetzt lachen, da dort das Wort Putzen im Kontext mit Spaß steht, doch ich kann euch beruhigen: Es macht mir immer noch keinen Spaß!
In Wheatenhurst wohnen im Moment zwei Co-Worker und ich habe das Gefühl wir sind jede Minute, in der wir arbeiten aber auch in unserer Off-Zeit am Putzen. Und es ist echt nervig! Auch der Staff, der hier jeden anderen Tag arbeitet ist dabei leider nur eine kleine Hilfe. Aber abgesehen davon ist das Leben hier schön!
An meinen freien Tagen habe ich in der letzten Woche eine neue Stadt in meiner Liste hinzugefügt: Gloucester. Und ich war froh dagewesen zu sein. Irgendwie hatte ich dort endlich mal wieder ein kleines Gefühl von Zuhause, ein “Großestadtfeeling“.




Michaelmas! Man kann es vergleichen mit dem Ernte-Dank-Fest, wobei hier Saint Michael geehrt wird. Also haben wir einen Erntetisch in der Scheune der Farm aufgestellt und den Hatch eingeladen ( Der Hatch ist ein anderes Haus, welches mit zu unserer Community gehört), und für über 50 Leute Suppe gekocht. Wir haben gesungen, gegessen und unseren selbstgemachten Apfelsaft getrunken, welcher ein voller Erfolg war. Am Ende war das Fest einfach schön!

Am Wochenende ging es für mich mit Johanna und zwei unserer Residents ins Kino. Wir haben den Film Jungle Bunch geguckt, welcher leider nicht so ganz unser Geschmack war. Davor waren wir noch etwas Essen und dann ging es wieder zurück zur Community.
Das tägliche Leben hier ist klar strukturiert, doch im Moment fühle ich mich manchmal leider noch so, als ob ich einige Schichten nicht alleine bewältigen kann. Ich schätze mal, dass das besser wird mit der Zeit, weil man sich daran gewöhnt. Und ich hoffe es auch.



Zudem kann ich noch hinzufügen, dass wir noch Zuwachs in Wheatenhurst bekommen. Morgen kommt eine weitere Co-Workerin und irgendwann später noch eine. Zum Schluss werden wir also 4 sein und uns um das Haus kümmern.

Montag, 11. September 2017

Step by Step

Step by Step lerne ich den Ablauf hier kennen. Neben Scones backen in der Bäckerei oder Kartoffeln ernten auf der Farm lerne ich die Umgebung immer besser kennen.
Und ich bin begeistert.
Zwischen all dem Regen entdecke ich immer mehr Momente, in denen die Sonne etwas wunderschönes hervorbringt.



                                     Doch auch der Regen hat eine Seite, die einen fasziniert.



Neben all der Arbeit, die anstrengend aber manchmal auch entspannt ist, ist man am Abend dennoch erschöpft und froh, sich zurückzulehnen und die freie Zeit genießen zu können.

Am Samstag hatte ich das erste outing mit einigen Residents. Wir sind zu der Feuerwehrstation in Stroud gefahren, da dort ein Tag der offenen Tür war. Es war wirklich schön zu sehen, wie fasziniert die Residents von den Übungen der Feuerwehrmänner waren.
Leider war der Tag von kurzen Schauern übersät und nachdem wir dann noch im Sainsbury einkaufen waren (Sainsbury ist wie Kaufland) wurden wir von Platzregen überrascht und hier würde man dann sagen “It´s raining cats and dogs!“. So schnell der Regen da war war er auch schon wieder weg und zurück in Wheatenhurst war der Abend schon fast wieder um und so war es nur noch eine Tasse heißer Tee, die Stille, die hier Abends herrscht und ich.

Heute haben wir den Geburtstag für eine der Residents gefeiert und die Bäckerei hat für diesen Anlass eine Torte gebacken. Und so kam fast die ganze Community zusammen und hat Kaffee getrunken und Kuchen gegessen. Eine tolle Gemeinschaft!

Auch, wenn ich erst seit einer Woche hier bin habe ich das Gefühl schon ziemlich gut angekommen zu sein. Und das verdanke ich hauptsächlich Johanna. Sie erzählt mir jeden Tag etwas neues und macht es für mich so leichter mit den Residents und auch mit dem Staff zu arbeiten.
Zuhause fühle ich mich hier noch nicht. Dazu bin ich zu sehr ein Stadtkind, als dass ich mich komplett an das Dorfleben gewöhnen könnte, doch es ist eine sehr gute Abwechslung, um von dem ganzen Trubel der Großstadt wegzukommen.

So ein Jahr soll natürlich auch Abenteuer mit sich bringen und so starten Johanna und ich bald die Planung für ein paar kleine Reisen.

Auf ein gutes Jahr!

Dienstag, 5. September 2017

First Impressions

Der Abschied war schwer, doch am liebsten wäre ich ohne großes Tam-Tam geflogen. Doch wie es schon bei meinem Bruder war wurden viele Fotos gemacht, viele Umarmungen und Ratschläge verteilt und zum Schluss bestimmt auch geweint.
Das erste Mal wurde ich überrascht von einem Flug. Dieser kam nicht wie jeder andere mindestens 30 Minuten zu spät sondern 30 Minuten zu früh.
Der Flug war also kürzer, doch die Bahnfahrten hier in England kamen mir vor wie eine Ewigkeit und mein Aufenthalt in Temple Meads wurde durch das typische englische Wetter nicht unbedingt gemütlicher gemacht. Doch die Zeit wurde erträglich gemacht durch das Geräusch des Regens und dem wunderbaren Klang von Klaviermusik, welche eine Frau auf einem Klavier in der Bahnhofshalle spielte.
Zu dieser Zeit zeigte die Uhr bereits 20:30 Uhr an und als ob es nicht schon kalt genug bei 14 °C Außentemperatur ist stellen sie die Klimaanlage im Zug auf gefühlte 0°C.
Aber am Ende war alles gut und die schmerzenden Schultern zeugten davon, dass ich es alleine geschafft habe einen 16kg Rucksack und einen 16kg Koffer rumzuschleppen.
Endlich am Haus angekommen wurde ich von Johanna, einer anderen Co-Workerin in Empfang genommen und ihre Begrüßung war „Ich habe das deutsch Sprechen vermisst!“ Das hat mich natürlich gefreut und so kann ich mich hier mit einer anderen Berlinerin austauschen und mir von ihr Tipps für das Leben in der Community holen.
Schon, als ich in mein Zimmer gekommen bin habe ich mich wohl gefühlt, da sich viel Mühe gegeben wurde, um es so gemütlich wie nur möglich einzurichten.
Wenn ich aus meinem Fenster gucke sehe ich genau 4 Dächer und größere Hügel mit Wäldern. Genau das Gegenteil von dem, was ich in Berlin sehe.


Die ersten drei Tage wird mir sehr sehr viel über die Community, die Menschen und das Arbeiten erzählt und die folgenden 2 Wochen habe ich das sogenannte Shadowing d.h. ich folge einem Staff Member und schaue ihm bei der Arbeit zu und lerne so die Abläufe von jedem Abschnitt des Tages vom Aufstehen bis hin zur Dosierung der Medikation.
Auch, wenn es eine Menge zu lernen gibt und ebenfalls ein großer Batzen Papierkram auf mich zukommt freue ich mich sehr auf die Zeit und bin gespannt, was ich hier in diesem Jahr lernen werde.

Ostern, Bristol und Frühlingsgefühle

Lang lang ist es her und doch ist nicht so viel passiert, wie man es erwarten würde. Nachdem ich aus Genf wieder zurückgekommen bin war wie...